So werdet Ihr ein guter Chef
veröffentlicht am 21. August 2015 von in Allgemein, Tipps und Tricks
Es ist nicht anders als in einer Fußballmannschaft: Elf gute Einzelspieler sind nicht automatisch ein gutes und erfolgreiches Team. Auf die Unternehmenssituation übertragen bedeutet das: Auch wenn man gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt hat, werden diese nicht ohne weiteres gut arbeiten. Entscheidend ist, wie Ihr als Chef mit ihnen umgeht.Motivation
Es gibt eine Fülle von Motivationsmöglichkeiten in Unternehmen: z. B. finanzielle Anreize wie Mitarbeiterbeteiligungen (Lesenswert unser Blogbeitrag: Alle Mann an Bord bleiben! oder zusätzliche Beiträge zur Altersversorgung. Besonders wichtig sind allerdings die Formen der Motivation, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gedanklich und emotional am Schicksal des Unternehmens beteiligen. Auf diese Weise werden Leistungsbereitschaft und Arbeitseffektivität gesteigert. Dazu gehören u. a.:
- Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter ernst zu nehmen
- ihnen Handlungsfreiräume zu bieten
- ihnen Entwicklungsmöglichkeiten zu geben
- sie rechtzeitig und angemessen zu informieren
- ihre Ideen zu fördern
- für ein gutes Betriebsklima zu sorgen
Unternehmerinnen und Unternehmer sollten sich gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Ziele stecken, die innerhalb einer bestimmten Frist erreicht werden sollen. Wichtig ist, dass genau festgelegt wird, wer was und in welcher Qualität bis wann erledigen soll. Dazu gehört auch, gemeinsame Visionen für die Zukunft des Unternehmens zu entwickeln.
Verantwortung delegieren, Kompetenzen übertragen
Festgelegte Ziele sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann möglichst eigenverantwortlich angehen. Ihnen Aufgaben in dieser Art zu übertragen, stellt hohe Ansprüche an Chefinnen und Chefs. Echte Delegation bedeutet nicht nur, die Qualifikation und die Motivationslage jeder Mitarbeiterin und jedes Mitarbeiters zu kennen. Zu einer erfolgreichen Delegation - also der Entlastung der Unternehmerin bzw. des Unternehmers von Aufgaben - gehört gleichzeitig auch, Verantwortung, Befugnisse und Kompetenzen zu übertragen. Das bedeutet: Als Unternehmerin oder Unternehmer muss man in diesem Fall bereit sein, einen Teil der Richtlinienkompetenz und des "Herrschaftswissens" abzugeben. Die Arbeitsergebnisse sollte die Unternehmensleitung gemeinsam mit den betreffenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überprüfen.
Selbstentfaltungsmöglichkeiten schaffen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich selbst am besten motivieren. Voraussetzung ist genügend Freiraum zur Selbstentfaltung. Unternehmerinnen und Unternehmer sollten darum die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Belegschaft kennen, um sie entsprechend führen zu können. Dazu gehören auch Anerkennung bei guter Leistung und regelmäßige Mitarbeitergespräche.
Information und Transparenz
Gerade in Mitarbeitergesprächen sollten Unternehmerinnen und Unternehmer so offen und mitteilsam wie möglich sein. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter muss ihre bzw. seine Tätigkeit im Rahmen des Ganzen, die Gründe und Bedeutung für bestimmte Anweisungen und Aufgaben verstehen.
Für Unternehmerinnen und Unternehmer bedeutet das in Mitarbeitergesprächen u. a., Gesprächsklippen zu beachten und zu meiden und die eigene (vielleicht dominante) Gesprächshaltung zu erkennen und sich ggf. zurückzunehmen. Sachlich zu bleiben, verständlich zu reden, aktiv zuzuhören, Feedback zu geben und einzufordern, die eigene Meinung zu sagen und zu erwarten, Absichten und Ziele zu klären und zu erklären und fair zu lenken: Dies alles sind Erfolg versprechende Hilfsmittel einer partnerschaftlichen Gesprächsführung.
Qualitätszirkel und Betriebliches Vorschlagswesen
Zur Förderung von Motivation, Arbeitseffektivität und Innovation in Unternehmen gibt es spezielle Instrumente. Für Mittelständler sind "Qualitätszirkel" und "Betriebliches Vorschlagswesen" zu empfehlen. Bei beiden Instrumenten werden Schwachstellen im eigenen Arbeitsbereich analysiert und beseitigt.
Betriebsklima
Wo mehrere Menschen tagtäglich mehrere Stunden zusammen sein müssen, sind Konflikte nicht auszuschließen. Zu einem guten Betriebsklima trägt (abgesehen von den üblichen "Stimmungsmachern") bei, Konflikte zu erkennen, zu deuten, Konfliktursachen zu identifizieren und Lösungen zu finden. Konflikte nicht wahrzunehmen, nicht wahrhaben und lösen zu wollen, erhöht die Missstimmung aller Beteiligten. Dies führt bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern letztlich zu Demotivation bei der Arbeit, im Extremfall zur "Inneren Kündigung".
Quelle: GründerZeiten 15 | Personal | BMWi