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Schnapsidee oder doch geniale Geschäftsidee?

veröffentlicht am 15. April 2016 von Manuela Glöckner in Gründung, Tipps und Tricks, Unternehmensnachfolge

Kennt Ihr das? Ihr kommt nach einem Arbeitstag nach Hause, seid aber irgendwie unzufrieden. Ihr habt Eure Ausbildung beendet und nun werdet Ihr nicht übernommen. Ihr seid arbeitslos und habt das Gefühl am liebsten Euer eigener Chef sein zu wollen. Was liegt da näher als das Abenteuer Selbstständigkeit mal genauer unter die Lupe zu nehmen? Nichts.

Am Anfang jeder Selbstständigkeit steht die Idee. Sie ist die Basis, von der aus Ihr weitere Schritte planen und unternehmen könnt. Jeden Tag begegnen uns mögliche Geschäftsideen. Doch wie sind die Unternehmer auf ihre Geschäftsideen gekommen? Die Sache mit den neuen Ideen ist ja nicht ganz so einfach. Der erste Schritt ist dabei die Augen offen halten und Potentiale sowie Bedürfnisse erkennen. Achtet auf Äußerungen zu Produkten oder Dienstleistungen. Was gefällt, was nervt, was ärgert und ist nicht ideal zu handhaben. Oft fangen Geschäftsideen mit Sätzen an wie: "Man müsste mal ..." oder "Warum gibt es eigentlich kein ...?"

Schärft Eure Sinne für das Mögliche und Machbare!

ABER: Auch eine neue Idee hat nur einen geringen Vorsprung. Jederzeit kann diese übernommen, weiterentwickelt oder von anderen angepasst werden. Eine Idee kann man nicht wie einen Prototypen oder einen Namen schützen lassen!

Was andere tun könnte Ihr aber auch. Gute Gründungsideen sind häufig keine neuen Erfindungen. Viele Ideen bestehen darin, Produkte zu verbessern oder zu erweitern. Ihr könnt auch Ideen adaptieren die Ihr z.B. im Urlaub entdeckt habt und plant diese dann für einen anderen Standort oder Markt neu. 

ABER: "Dorf" ist nicht Melbourne oder New York! Natürlich könnt Ihr von einer Idee begeistert sein, die Ihr in einer anderen Metropole kennenlernen durftet. Fragt Euch genau, ob sich diese auch im "Dorf" umsetzen lässt? Wird sie da genauso angenommen? Begeistert sie am geplanten Standort genauso viele Menschen? Sind diese auch bereit dafür zu bezahlen? Würden regionale Banken Eure Idee finanzieren?
Manchmal klappt´s, aber manchmal eben auch nicht.

Noch ein Tipp! Man muss nicht immer eine eigene Gründungsidee haben, um den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Alternativ könnt Ihr als Mitgründer in ein bestehendes Gründerteam einsteigen oder die vielleicht entspannteste - aber nicht unbedingt die billigste - "Gründungsidee": Ihr übernehmt einfach ein Unternehmen, das der Vorbesitzer aus Altersgründen oder aus Gesundheitsgründen oder weil er sich einer neuen Idee widmen will, abgeben möchte.

Zum Gründungsteam: Die Umsetzung der "richtigen Idee" setzt meist ein schlagkräftiges Team voraus. Dabei sind Gründerteams die unterschiedliche Fähigkeiten und Kompetenzen mitbringen meist erfolgversprechender als die Gründung eines "Einzelkämpfers". So suchen Teams immer wieder nach Mitgründern unterschiedlichster Ausrichtung. Besonders häufig werden Mitgründer mit kaufmännischem Hintergrund oder auch Softwareentwickler gesucht.

Die Übernahme eines bestehenden Unternehmens kann eine spannende Alternative zur Neugründung sein. Der Vorteil: Ihr übernehmt ein etabliertes Unternehmen mit eingespielten Mitarbeitern, festen Kundenkontakten und Lieferantenbeziehungen.

Ganz gleich, ob Ihr eine ganz neue Idee habt, eine Idee nachnutzt, sie weiterentwickelt oder in die Fußstapfen eins anderen tretet: sie muss dazu taugen, dass Ihr perspektivisch davon ohne fremde finanzielle Hilfe leben könnt. Das ist leichter gesagt als getan.

Wenn Ihr also eine zündende Idee für Euch gefunden habt, so schreibt sie unbedingt auf, erstellt einen Businessplan und eine Kalkulation. Sprecht mit guten Freunden darüber. Probiert es vielleicht mal im Kleinen aus. Holt Angebote ein und entwickelt eine Strategie, die auch einen Banker überzeugt. Wichtig aber ist, dass auch jemand bereit ist für Eure Idee (Produkt oder Leistung) zu bezahlen.

Mein Tipp! "Schuster bleib bei Deinen Leisten"! Macht nur das, wovon Ihr was versteht, was Ihr beherrscht und was Euch auch "abgenommen" wird.