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Finanzierungsarten

Grundsätzlich ist zwischen zwei Finanzierungsarten zu unterscheiden: der Innen- und der Außenfinanzierung. Bei der Außenfinanzierung werden dem Unternehmen Finanzmittel von extern zugeführt.

Als reine Innenfinanzierung bezeichnet man den Vorgang, wenn sich ein Unternehmen aus erwirtschafteten Gewinnen der Vergangenheit bedient. Es erfolgt keine Zuführung des benötigten Kapitals von außen, sondern bisher im Unternehmen gebundenes Kapital wird in freie verfügbare liquide Mittel umgewandelt.

  • Finanzierung aus Umsatzerlösen (einbehaltene Gewinne - Gewinnthesaurierung)
  • Finanzierung aus sonstigen Kapitalfreisetzungen (Rationalisierung, Verkauf von Vermögenswerten, Auflösung von Rückstellungen)
Wenn die Erlöse aus Abschreibungen, Rationalisierungen und Verkauf entstehen, bezeichnet man diese Finanzierungform auch als Eigenfinanzierung.
 

Eigenkapital

Ihre Eigenmittel bilden die Grundlage für eine solide Unternehmensfinanzierung. Sie sollten in angemessenem Umfang (mind. 15%) eingesetzt werden, um eine möglichst krisenfeste Finanzierung zu erreichen. Eigenkapital können Sie in Form von Ersparnissen etc. und/oder als Sacheinlagen einbringen.

Sacheinlagen sind neben Gegenständen des Anlagevermögens auch immaterielle Güter (Patente oder andere Rechte). Die Bewertung ist oftmals ein größeres Problem. Gegebenenfalls sollten Sie einen Sachverständigen hinzuziehen.

Warum ist eine ausreichende Eigenkapitaldeckung so wichtig?
  • Eigenkapital ist ein Sicherheits- und Risikopolster, das die Gefahr von Liquiditätsproblemen verringert,
  • Eigenkapital macht unabhängig und ermöglicht es Ihnen, schnell und flexibel auf neuen Finanzierungsbedarf zu reagieren (z.B. für neue Investitionen),
  • Eigenkapital verhilft zu Fremdkapital. Die Höhe des eingesetzten Eigenkapitals wird von Banken und Sparkassen oft als Maßstab für die Ernsthaftigkeit eines Gründungsvorhabens angesehen und kann sich so auf Entscheidungen über die Kreditvergabe auswirken.
Soweit Ihr Eigenkapital nicht ausreicht, sollten Sie überprüfen, ob sich möglicherweise andere Personen am künftigen Unternehmen beteiligen. Unter einer Beteiligungsfinanzierung wird die Zuführung von Eigenkapital von Investoren außerhalb des Unternehmens verstanden. Überprüfen sie auch, ob über Kapitalbeteiligungsgesellschaften eine Finanzierung möglich ist.

Eigenkapital reicht erfahrungsgemäß nur in den seltensten Fällen aus, um den Kapitalbedarf zu decken. Nunmehr muss auf fremdes Kapital zurückgegriffen werden.

Die Stärkung der Eigenkapitalbasis verbessert die Bonität des Unternehmens, unter anderem durch geringere Kapitalkosten, da aufgrund des Eigenkapitalcharakters belastende Zins- und Tilgungszahlungen entfallen. Eine gute Eigenkapitalbasis sichert die notwendige Liquidität und kann die erstmalige Aufnahme von Fremdkapital unterstützen.
 

Fremdkapital

Darlehen der Kreditinstitute dienen der Finanzierung des Anlagevermögens (mittel- bis langfristig) und des Umlaufvermögens (kurz- bis mittelfristig).

Sie sind "banküblich" abzusichern und können zu festen oder zu variablen Zinssätzen ausgezahlt werden.

Prüfen Sie vor Investitionsbeginn genau, ob Sie nicht rückzahlbare Zuschüsse (Investitionszuschüsse, Zuschüsse bei Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze etc.) für Ihr Vorhaben in Anspruch nehmen können. Anträge können meist nur vor Beginn der Maßnahme eingereicht werden.

Die Finanzierungsquellen sollten so ausgewählt werden, dass der erforderliche Kapitalbedarf gedeckt werden kann, der zu erwartende Kapitaldienst leistbar ist und sie der Unternehmensstruktur entsprechen. Je nach Höhe Ihres geplanten Kapitalbedarfs und der zur Verfügung stehender Mittel werden Sie Eigenkapital und Fremdkapital kombinieren müssen. Für das Verhältnis des Eigenkapitals zum Fremdkapital beachten Sie bitte folgende Finanzierungsgrundsätze:

Goldene Bilanzregel - Finanzieren Sie das Anlagevermögen sowie das dauernd gebundene Umlaufvermögen durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital. Das restliche Umlaufvermögen können Sie mit kurzfristigem Fremdkapital (Kontokorrentkredit) finanzieren.

Goldene Finanzierungsregel - Die Tilgungsdauer des aufgenommenen Kapitals muss sich mit der Lebensdauer der Kapitalanlage (Anschaffung) decken. Das heißt:
  • für langfristige Kapitalbindung - langfristiges Geld
  • für kurzfristige Kapitalbindung - kurzfristiges Geld
Das Fremdkapital sollte durch das Eigenkapital gedeckt sein. Man spricht vom "idealen" Verhältnis zwischen Eigenkapital und Fremdkapital. In der Praxis ist jedoch häufig mehr Fremdkapital in einem Unternehmen als Eigenkapital.
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